Prof. Dr. Walter Rosenthal (links), Präsident der FSU Jena, und Prof. Dr. Alexander Brenning, Dekan der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät, bei der Übergabe der Urkunde an Prof. Dr. John B. Goodenough.

Jenaer Ehrendoktor mit Nobelpreis geehrt

Universität Jena gratuliert ihrem Ehrendoktor John Bannister Goodenough zum Nobelpreis für Chemie 2019
Prof. Dr. Walter Rosenthal (links), Präsident der FSU Jena, und Prof. Dr. Alexander Brenning, Dekan der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät, bei der Übergabe der Urkunde an Prof. Dr. John B. Goodenough.
Foto: Jürgen Scheere/FSU Jena

Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften hat den in Jena geborenen Chemiker John Bannister Goodenough für seinen Beitrag zur Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien mit dem Nobelpreis für Chemie 2019 ausgezeichnet. Der 97-jährige US-Amerikaner erhält die Auszeichnung gemeinsam mit dem Briten Stanley Whittingham und dem Japaner Akira Yoshino.

Die Arbeiten der drei Forscher hätten unsere Welt außerordentlich beeinflusst und verändert, so das Nobelkomitee in seiner Würdigung. So hätten Lithium-Ionen-Akkus die Evolution von stationären hin zu tragbaren elektronischen Geräten ermöglicht und die Transformation der Mobilität von fossilen Treibstoffen zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen vorangebracht. Die Folgen dieser Erfindung für die Menschheit seien in ihrer Gesamtheit heute noch gar nicht absehbar.

„Ich freue mich, dass mit unserem Ehrendoktor Professor John B. Goodenough ein akademisches Mitglied unserer Universität mit dieser höchsten Würde, die ein Wissenschaftler erreichen kann, ausgezeichnet wurde. Die Würdigung wurde ihm nicht nur für seine Forschungsleistung als Chemiker, sondern auch für den dadurch ermöglichten respektvollen Umgang mit den irdischen Ressourcen zuteil. Das imponiert mir“, so Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er hatte dem gebürtigen Jenenser bereits 2018 die Ehrendoktorwürde der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena verliehen.

Der Kontakt zu Goodenough kam über den Jenaer Batterieforscher Ulrich S. Schubert zustande. Er hatte dem Fakultätsrat der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät und später dem Senat der Friedrich-Schiller-Universität Jena vorgeschlagen, Prof. Goodenough als Ehrendoktor zu würdigen. Noch heute stehen Schubert und Goodenough in regelmäßigem Kontakt. „Trotz seiner 97 Jahre steht Goodenough noch täglich im Labor. Nur sonntags arbeitet er von zu Hause aus", sagt Prof. Schubert, Direktor des Zentrums für Energie und Umweltchemie Jena (CEEC Jena) an der Friedrich-Schiller-Universität. „Er ist ein Vollblutwissenschaftler und die Forschung sein Lebenselixier“, sagt Schubert, der sich von der Batterie-Forschung Goodenoughs inspirieren ließ und ihn als Ideengeber für seine eigenen Arbeiten bezeichnet.

Mit seinem Team forscht Schubert an der nächsten Generation von Batterien: Polymer-basierte Batterien, die noch umweltschonender sein sollen. „Für uns im CEEC Jena ist die Aufmerksamkeit, die die Batterie-Forschung jetzt erhält ein Ansporn, mit größter Intensität noch nachhaltigere Batterien zu entwickeln“, erklärt der 50-Jährige. Dies wird auch vom Nobelpreis-Komitee so gesehen. Die nun geehrten Arbeiten aus den 70- und 80er Jahren waren nur der Anfang. Nun geht es um die Entwicklung und Nutzung von umweltfreundlicheren und CO2-ärmeren Batterietechnologien, wie die in Jena beforschten Polymer-basierten Batterien.

Zum Bild: Bereits 2018 bekam John Bannister Goodenough (m.) die Ehrendoktorwürde der Universität Jena verliehen – von Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal (l.) und Prof. Dr. Alexander Brenning (r.), Dekan der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät.